29.06.2018: Stefan Weber

Zur reibungslosen Datenübernahme sind klar definierte Schnittstellen unerlässlich. Q-DAS hat der einfachen Anbindung von Messgeräten und dem Datenaustausch mit anderen Systemen in der fast 27-jährigen Firmengeschichte schon sehr früh hohe Priorität eingeräumt. Die Experten von Q-DAS beantworten Ihnen im nachfolgenden Artikel wichtige Fragen zum Thema Schnittstellen.

Warum sind die Messgeräteanbindung und der Datenaustausch bei der Erfassung von Messwerten von zentraler Bedeutung?

In der industriellen Produktion werden wir mit den unterschiedlichsten Systemen konfrontiert, die Qualitätsdaten erfassen bzw. verarbeiten. Für eine ganzheitliche Betrachtung der Prozess- und Produktqualität ist ein Zusammenführen der dezentral anfallenden Daten und Informationen unerlässlich. Das aber wiederum lässt sich nur vernünftige realisieren, wenn auf flexible Schnittstellenstandards zurückgegriffen und damit eine Vielzahl von Datenquellen zuverlässig und einfach angebunden werden kann.

Welche anderen Ziele werden neben Flexibilität und Zuverlässigkeit bei der Datenanbindung noch verfolgt?

Ganz entscheidend ist die Datenqualität, sowohl aus struktureller als auch inhaltlicher Sicht. Es muss sichergestellt sein, dass alle relevanten Informationen für aussagekräftige Auswertungen vorliegen. Die Qualität der Daten beeinflusst hier direkt die Entscheidungsqualität zur Steuerung von Prozessen und Abläufen. Lassen sich aus den Daten keine nutzbringenden Erkenntnisse gewinnen, bleiben Fragen z.B. zur Prozessoptimierung oder Reduktion von Fehlerkosten unbeantwortet.

Wie lassen sich die genannten Ziele erreichen?

Letztendlich nur mit Standards. Q-DAS hat das früh erkannt und ein Dateiformat für den Datenaustausch von Qualitätsinformationen aus der Fertigung entwickelt und offengelegt. Dieses Q-DAS ASCII Transferformat hat sich nicht zuletzt aufgrund seiner Einfachheit und klaren Struktur schnell in der Automobilindustrie durchgesetzt und wurde von den Messsystemlieferanten eingefordert. Auf diesem Format basiert auch das von einem Industriearbeitskreis spezifizierte Datenformat AQDEF – Advanced Quality Data Exchange Format.

Was zeichnet AQDEF aus, dass es mittlerweile quasi den Status eines Industriestandards erreicht hat?

AQDEF verbindet sowohl den technischen als auch den inhaltlichen Aspekt des Austauschs bzw. der Übertragung von Qualitätsdaten. Das korrekte Schreiben des Formats ist die Grundvoraussetzung, um Daten unterschiedlichster Datenquellen in einen Datenpool zusammenführen und gemeinsam auswerten zu können. Das stellt aber noch nicht sicher, dass die Daten von allen Systemen auch vollständig bereitgestellt werden und die Inhalte liefern, die zum erwünschten Erkenntnisgewinn führen. Es genügt eben nicht nur, das Messergebnis zu erfassen. Vielmehr sind auch Zusatzdaten wie Maschine, Nest oder Seriennummer von Bedeutung, um Daten gezielt nach solchen Kriterien auszuwerten. Erst dadurch stellt sich ein Mehrwert ein und das Potenzial statistischer Auswertungen kann vollumfänglich in die Effizienzsteigerung einfließen. Dem trägt AQDEF insofern Rechnung, als dass es Datenfelder vorschreibt, die zwingend unterstützt werden müssen bzw. bei Bedarf aktiviert werden können. Damit ist es gelungen, einen branchenübergreifenden Schnittstellenstandard zu definieren, der die meisten Anwendungsszenarien abdeckt und von allen führenden Messgeräteherstellen unterstützt wird.