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FMEA IN DEN QUALITÄTSREGELKREIS EINBINDEN

Über die unerlässliche Bedeutung von FMEA

19.07.2016: Christine Schmitt, ZF Friedrichshafen

In der Automobilzulieferindustrie wird heutzutage ein Auftrag nur dann vergeben, wenn der Lieferant mit einer sorgfältig erstellten FMEA (Fehlermöglichkeits- und –Einflussanalyse) seine Produktionsprozesse bereits im Vorfeld auf mögliche Fehler analysiert und damit eine zuverlässige Lieferbarkeit in Aussicht stellt. Doch viel zu selten wird die FMEA auch in den weiteren Qualitätssicherungsprozess mit eingebunden. Stattdessen wandert sie nach Auftragsvergabe meist in die Schublade und bleibt somit weit hinter ihren eigentlichen Möglichkeiten zurück. Auch die ZF Friedrichshafen AG am Standort Friedrichshafen wollte das Potenzial, das in ihren FMEAs schlummert, stärker nutzen und machte sich auf die Suche nach einer CAQ-Software, die FMEA und das SAP Reklamationsmanagement über den Qualitätsregelkreis miteinander verknüpft – und wurde schließlich fündig bei der iqs Software GmbH aus dem mittelbadischen Bühl.

Bühl / Friedrichshafen – Mit Stolz blickt die ZF Friedrichshafen AG in diesem Jahr auf die hundertjährige Unternehmensgeschichte zurück, in der man sich zu einem weltweit führenden Technologiekonzern in der Antriebs- und Fahrwerktechnik sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik entwickelt hat. Das Unternehmen, das am 15. Mai 2015 TRW Automotive übernommen hat, ist nun an rund 230 Standorten in rund 40 Ländern vertreten. Im Jahr 2014 haben die beiden damals noch selbständigen Unternehmen mit 134.000 Mitarbeitern einen Umsatz von über 30 Milliarden Euro erzielt.

Qualitätsoffensive

Eine solche Marktposition kann nur halten, wer den allerhöchsten Qualitätsansprüchen genügt. Dessen war sich auch ZF am Hauptsitz in Friedrichshafen bewusst und startete im Jahr 2007 eine Qualitätsoffensive, die Effizienz und Leistungsfähigkeit des eigenen Qualitätssicherungssystems in der Montage überprüfen sollte. Es zeigte sich, dass die mit großem Zeit- und Kostenaufwand erstellten FMEAs nach Auftragserteilung nicht mehr für den weiteren Fertigungsprozess verwendet, sondern ungenutzt in der Schublade archiviert wurden. Aber auch in anderen Bereichen entdeckte man Entwicklungspotenzial: Der Erstmusterprüfbericht wurde zu diesem Zeitpunkt noch manuell gestempelt, das Maßnahmenmanagement mit MS-Word und MS-Excel verwaltet. Ziel war es nun, das große und bis dahin ungenutzte Potenzial der FMEAs in ein integriertes, präventives und effizient arbeitendes Qualitätsmanagementsystem zu überführen.

FMEA stärker einbinden

Daher ging man auf die Suche nach einer Software-Lösung, die in der Lage ist, die FMEA in den Qualitätsregelkreis einzubinden. Es wurde ein eigenes Projekt gestartet und mit Hilfe eines Fragenkataloges, der an 40 Anbieter von Qualitätsmanagementsoftware verschickt wurde, ermittelt, welche CAQ-Systeme die gewünschten Anforderungen (integrierter Ansatz, datenbankbasierter Aufbau) am besten erfüllten. Acht CAQ-Anbieter kamen in die engere Wahl und wurden zur Präsentation nach Friedrichshafen eingeladen. Ein großer Teilnehmerkreis aus allen betroffenen Abteilungen beurteilte sowohl die fachlichen Aspekte als auch die Glaubwürdigkeit des Vortrags. Die iqs Software GmbH erhielt Bestnoten und bekam den Auftrag.

Pilotphase mit Echtdaten

In einem ersten Schritt wurde eine iqs Testinstallation vorgenommen und die FMEA über eine von iqs programmierte Schnittstelle mit der Qualitätsdatenbank der Montage verbunden und mit Stammdaten versehen. In einem eng definierten Bereich der Montage wurde im Rahmen dieses Pilotprojektes die iqs FMEA mit reellen Fehlern, also Echtdaten aus dem Reklamationsmanagement, aus der Qualitätsdatenbank gefüttert. In wöchentlichen Fehlermanagementsitzungen, an denen alle zuständige Produktverantwortliche, Qualitätsmitarbeiter, Meister und Werker aus dem Bereich teilnahmen, wurden die Fehler analysiert. Bereits in dieser Pilotphase wurde deutlich, dass mit Hilfe der neuen Software Fragen wie „Woher kommt der Fehler?“ oder „Was passiert bei dem Fehler?“, über die vorher nur sehr erfahrene Mitarbeiter Bescheid wussten, nun vom Software-System beantwortet werden konnten.

Die Pilotphase zeigte ebenfalls, dass die neue Software nicht nur im Bereich Montage, sondern auch im Bereich Fertigung gewinnbringend eingesetzt werden konnte. Nach sechs Monaten wurde das Pilotprojekt erfolgreich beendet. Man entschloss sich, eine Standortlizenz für das Werk Friedrichshafen zu erwerben, und plante den Rollout (...).


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