DIE ERWEITERTE MESSUNSICHERHEIT BEI 100-%-PRÜFUNGEN
19.06.2019 - Wie die 2. Auflage des VDA 5 in der Praxis angewandt wird
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12.11.2012: Edgar Dietrich
Je nach Norm, Leitfaden eines Verbandes oder Firmenrichtlinie gibt es bei der Prüfprozesseignung unterschiedliche Kennzahlen zur Bewertung des Prüf- bzw. Messprozesses. Diese werden mit vorgegebenen Grenzwerten verglichen, um die Eignung zu bewerten. Die im Folgenden besprochenen Grenzwerte beziehen sich auf quantitative Merkmale. Weiter wird vorausgesetzt, dass die Verfahren und die Berechnung der Kennwerte bekannt sind.
Zunächst muss die Frage über die Sinnhaftigkeit von Grenzwerten gestellt werden. Diese ist eindeutig mit „Ja“ zu beantworten, wenn ein großer Teil von Prüfprozessen anhand dieser Grenzwerte bewertet werden kann. Denn damit erreicht man für diese Fälle eindeutige Verhältnisse. Viele Praktiker bestätigen, dass die weit verbreiteten Verfahren bei der Prüfprozesseignung bei über 50% der Anwendungsfälle anwendbar sind. Dies ist immerhin ein stattlicher Umfang. Allerdings sollte auch klar sein, dass ein großer Teil der in der Praxis relevanten Mess- und Prüfprozesse nicht eins zu eins mit diesem Verfahren und diesen Grenzwerten bewertet werden kann. Dies ist von dem zu prüfenden Merkmal abhängig, aber auch aufgrund der Komplexität des Prüfprozesses im realen Einsatz. Oftmals kann auch nicht zwischen Fertigungs- und Prüfprozess unterschieden werden. Daher sind in solchen Fällen immer die jeweiligen Gegebenheiten zu beurteilen und entsprechend dem Stand der Technik zu begründen sowie anhand technologischer und wirtschaftlicher Aspekte unter Beachtung des Risikos individuell über die Eignung zu entscheiden.
Sieht man bei der Prüfprozesseignung von der Vorgehensweise und Berechnung gemäß der GUM (Guide to the Expression of Uncertainty in Measurement) ab, so können die Bewertungsverfahren in drei Kategorien eingeteilt werden:
Für jedes Unternehmen ist zunächst immer die eigene Firmenrichtlinie relevant. Existiert diese nicht, werden für Audits übergeordnete Leitfäden von Verbänden oder Normen herangezogen. Die Firmenrichtlinien kann man in zwei Kategorien einteilen...